Auf der Frankfurter Buchmesse
Die Literatursendung BOOKMARKS ist sicher eines nicht – eine rein statisch agierende Plattform. Wir wollen raus in die weite Welt – der Orbanism Space von Front-Frau Christiane Frohmann und Bauleiter Leander Wattig auf der Frankfurter Buchmesse war ein nahezu perfekter Rahmen um BOOKMARKS auch endlich mal auf die Straße zu bringen.
Hier mal ganz deutlich: Dank an Caroline Schultz für die Aufnahme!
Unser Thema: Was ist denn eigentlich Literaturkritik im Jahre 2015?
Überhaupt – Literaturkritik – gibt es da eine Definition? (…mal eben schnell via Wikipedia nachlesen!). Gesagt, getan. Fehlten nur noch interessante Leutchen aus der Verlags- und Buchhandelslandschaft, die auch das Verlangen haben sich nach Lust Laune über Literaturkritik zu streiten. Vom Fleck weg haben wir die Grande Dame (= die Social Web Rangerin) Wibke Ladwig als wundervolle Co-Moderatorin und gewiefte Fragenstellerin für uns gewinnen können. Auch ohne zu Zögern sagte uns die Bachmann-Preisträgerin, Lyrikerin und Direktorin des internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg, Nora Gomringer und die beiden Journalisten (und Autoren zahlreicher Kolumnen und Bücher) Jan Drees und Stefan Mesch zu. Das magische – ja irgendwie auch literarische – Quartett war also gefunden.
Zwischen Haul und Feuilleton – ein schmaler oder eher breiter Grad? Die Runde diskutierte über die neue Art des digitalen Rezensieren via Social Media und über die klassische Buchrezension und/oder Kritik. Wie haben sich Rezensionen verändert seit dem Facebook und Co. einen öffentlichen Raum bieten. Schreiben Journalisten grundsätzlich nur für Zeitungen – das aber dann on- und offline? Oder im Gegenteil, tummeln sie sich auf vielen verschiedenen Blogs im Netz? Haben neue TV-Formate wie zum Beispiel das ‚Literarische Quartett‘ noch eine Chance – wie sieht hier die Berichterstattung im Digitalen aus? Das zeitgleiche ‚Begleiten‘ über Twitter existiert und funktioniert ja nicht nur beim Tatort. Viele Fragen und geniale, exzessive Antworten der Beteiligten.
Doch eine Aufgabe gab es gleich zu Beginn – das Wort zur Literaturkritik niederschreiben. Dazu weiter unten mehr. Hier ein paar Eindrücke und Statements von der Runde:
„Man hat den Eindruck, alle Leser von Literaturkritik sind bei Facebook, diskutieren darüber – diese könnten auf verschiedenen Plattformen erscheinen, in der ZEIT, einem Blog oder eben auf Facebook.“ (Jan Drees)
„Redakteure sind auch auf Facebook – und sind stets im Austausch.“ (Stefan Mesch)
„Man kann als Kritiker durchaus Werbung machen für ein Buch, indem man die oder seine Wahrheit sagt!“ (Jan Drees)
„Früher haben wir das Literarische Quartett im TV gesehen und haben uns die Bücher gekauft um zu einem gewissen Kanon zu gehören. Heute befinden wir uns neben dem TV in einem verlängerten Raum…“. (Wibke Ladwig)
„Wer am lautesten poltert, bekommt auch die lautesten Rückmeldungen!“ (Stefan Mesch)
„Als Leserin habe ich klar den Eindruck, dass Bücher durch das Netz definitiv mehr Sichtbarkeit haben. Als Lyrikerin hatte man immer den Gedanken wo sind denn meine Schafe, auf welcher Wiese… Jetzt sieht man die Schäfchen auf der Weide.“ (Nora Gomringer)
Und wie versprochen, die Wörter auf den Zettelchen:
Jan Drees – Freiexemplare
Nora Gomringer – Vielstimmigkeit, aber auch die Versäumnis
Stefan Mesch – Vortester, Vorkoster
Wibke Ladwig – (leider nicht mehr zu recherchieren – weiß das noch jemand?)
Hier für Euch noch zusammenfassend weiterführende Links zu Nora Gomringer – http://nora-gomringer.de und via Voland & Quist. Jan Drees findet man unter http://www.lesenmitlinks.de und auf Twitter @lesenmitlinks. Weiteres zu Stefan Mesch ist über @smeschmesch auf Twitter und auf https://stefanmesch.wordpress.com zu finden. Nicht zu vergessen Wibke Ladwig – bitte hier entlang: http://www.sinnundverstand.net.